Fronleichnam

 

 

Wir begrüßen Euch und Sie ganz herzlich zu unserem Ü30 Gottesdienst.

Wie alle beim Hereinkommen gesehen haben, geht es heute um das Brot in unserem Alltag und um das Brot der Eucharistie.

In Deutschland gibt es viele verschiedene Brotsorten - wie wir es an den Wagenrädern im Eingangsbereich bereits sehen konnten.

Aber für uns Christen hat das Brot noch eine ganz andere Bedeutung:

In Brot und Wein will Jesus zu uns kommen.

 

Zeichen dafür sollen heute die verschiedenen Monstranzen sein, die wir hier in der Kirche aufgestellt haben. Diese Monstranzen sind Zeigegeräte für das Heilige Brot, für Jesus. Deswegen wurden Sie von Künstlern in verschiedenen Jahrhunderten kostbar, kreativ und mit viel Begeisterung gestaltet.

 

Aber den eigentlichen Wert für uns Christen bekommen sie erst, wenn sie mit dem Heiligen Brot gefüllt werden. Jetzt sind sie noch leer. Deswegen standen sie auf einfachen Blechtonnen und wurden von Helfern in einfacher Straßenbekleidung getragen, als Zeichen der Ehrfurcht trotzdem bekleidet mit kostbaren Tüchern, sogenannten Velen.

 

Wenige Tage vor dem Fronleichnamsfest wollen wir uns heute fragen:

Ist Jesus auch das Brot meines Lebens?

Habe ich Sehnsucht nach ihm?

Wer ist für mich Brot?

Für wen bin ich Brot?

 

Jesus Christus  Mein Kumpan

 

Herr ich erschrecke, wenn ich dieses Wort der Anrede gebrauche. Aber wenn ich bedenke, was Du tust, finde ich diese Anrede nicht mehr so ungebührlich. ?Kum? bedeutet ja ?mit? und ?pan? leitet sich her von ?panis, Brot?. Du bist der, der das Brot, das Leben mit den Menschen teilt. Daran bist Du zu erkennen, zu erkennen als Gottes Sohn. Denn Gott offenbarte sich ja als Jahwe, als ?der, der ich für euch da bin?. Du teilst wie Dein Vater das Leben in Fülle aus. Wir Menschen können Deine Liebe gar nicht fassen, blieben doch noch zwölf Körbe übrig bei der Speisung der Hungernden.

Herr, Du willst nicht irgendetwas mit mir teilen, sondern Dein göttliches Leben. Wenn ich doch immer mehr verstünde, was das für mich bedeuten kann.

Ich versuche zu verstehen, dass ich aufgenommen bin in Eure dreifaltige ewige unzerstörbare Liebe. Und ich bemühe mich zu verstehen, dass ich nun in diesem Sinne auch wirksam werden soll, damit die ganze Menschheit einmal geeint ist in Christus Jesus.

Du teilst Dein Leben aus, ohne Angst, Dich aufzugeben, Dich dabei zu verlieren. Liebe wird ja auch nicht weniger, wenn sie sich austeilt. Mutter Teresa und viele Mütter stehen für diese Wahrheit ein.

So ermutigst Du mich, mein Leben zu teilen mit denen,

-               die allein sind

-              denen das Recht auf Leben eingeschränkt oder gar abgesprochen wird

die ihr Leben als sinnlos ansehen und mit allen, die Du in meine Nähe führst, mir nahe bringst, ob unmittelbar oder durch die Medien.

 

Der Wert eines Brotes

 

Einen aufschlussreichen Test unternahm kürzlich ein englischer Journa­list: Er kaufte ein Dreipfundbrot und stellte sich damit an belebte Straßenecken verschiedener Städte. Die Vorübergehenden forderte er auf, für dieses Brot eine Stunde lang zu arbeiten. Seine Ergebnisse:

In Hamburg wurde er ausgelacht.

In New York von der Polizei festgenommen.

Im afrikanischen Nigeria waren mehrere Personen bereit, für dieses Brot

drei Stunden zu arbeiten.

Im indischen New Delhi hatten sich rasch mehrere hundert Personen angesammelt, die alle für dieses Brot einen ganzen Tag arbeiten wollten?

 Aus: W Hoffsümmer, Kurzgeschichten, Band 1

 

PRESSE

WAZ   Donnerstag, 31. Mai 2007

Besonderheit von Blech und Hokus Pokus 

Ein ganz heikles Thema nicht nur für die Ü 30 Generation ist die Bedeutung der katholischen Eucharistie, des evangelischen Abendmahles. Gerade jetzt in der Zeit vor dem evangelischen Kirchentag in Köln wird darüber diskutiert. Dabei scheint wichtig, die eigene Tradition neu kennen zu lernen, den Reichtum des Brauchtums und manche verloren gegangenen Gebräuche.

So lauten die möglichen thematischen Aufmacher für den nächsten Ü-30-Gottesdienst am kommenden Sonntag um 18 Uhr in St. Meinolphus:

?Heiliges Blechle" - wer ist Christus?, ?Jesus - mein Kumpan", und ?Liebe auf der Straße". Gedacht ist daran, die Besonderheiten von vergoldetem Blech in der Kirche (Monstranzen), von gestalteten Umhänge (Velen) aus alten Stickereien mit moderner Seide bis zur Bedeutung des Hokus Pokus (verballhornte Formulierung aus der lateinischen Messe im Mittelalter) darzustellen und immer dabei zu fragen, was bedeutet das für uns heute, was sollte neu belebt oder ganz abgeschafft werden. Es gibt viel zu entdecken und als besonderes musikalisches Highlight haben sich einigen Ü-30-Musiker der Bochumer Symphoniker bereit erklärt, den Gottesdienst musikalisch mitzugestalten.