Deine Stimme zählt - nicht allzu viel?

 

Herzlich willkommen zu unserem heutigen Ü30-Gottesdienst. Die Christ-König-Kirche hat sich ein weiteres Mal verändert; wir erleben jetzt die aktuelle Installation ?Only the dust is eternal? von Nol Hennissen, die ? wie Sie sehen ? einen großen Teil des Innenraums in Anspruch nimmt. Deshalb mussten Sie sich gerade auch entscheiden, von wo aus Sie heute diesen Gottesdienst mitfeiern wollen.

 

Damit haben wir Sie in den letzten Minuten gleich zweimal vor eine Wahl gestellt. Und viele von Ihnen haben wahrscheinlich irgendwann im Lauf des heutigen Tages auch noch ein drittes Mal gewählt. Hier sind übrigens die Ergebnisse der ersten Prognose von der Landtagswahl:

 

CDU: 34,5, SPD: 34,5%, FDP: 6 %, Grüne: 12 %, Linke: 5,8 %

Passend zum heutigen Wahlsonntag steht unser Gottesdienst unter dem Motto: ?Du hast keine Wahl ? nutze sie!? Wie die Wahlbeteiligung zeigt, fehlt vielen Menschen ? vielleicht auch aus gutem Grund ? das Vertrauen, dass sich etwas ändert oder von den Versprechen nach der Wahl etwas übrig bleibt.

 

Auch in der Kirche haben wahrscheinlich viele von uns oft das Gefühl, dass unsere Stimme wenig oder gar nichts zählt. Heute Abend ist das jedoch anders. Wir haben Sie zu fünf Themen, die in unseren Augen derzeit viel diskutiert werden, um Ihre Meinung gebeten. Und hier ist das Ergebnis:

 

Priesterweihe für Frauen: ja: 88 %; nein: 6 %; ist mir egal: 6 %

Abschaffung des Zwangszölibats: ja: 98 %; nein: 1 %; egal: 1%

Homosexualität ist keine Sünde: ja 95 %; nein: 3 %;  egal: 2 %

Interkommunion mit evangelischen Christen: ja: 98 %; nein: 2 %; egal: 0 %

Mehr Basisdemokratie in der Kirche: 100 %; nein: 0%; egal: 0 %

 

Mit entsprechenden Texten möchten wir mögliche biblische Positionen zu diesen Themen aufzeigen und uns fragen, wie denn eigentlich die Frühkirche dazu gestanden hat.

 

Unser heutiger Gottesdienst kann natürlich keine umfassende Argumentation für alle Punkte geben. Daher wollen wir in separaten Gesprächs- und Diskussionsrunden im Sommer einzelne Themen angehen. Die Termine werden noch bekannt gegeben. Musikalisch begleitet uns heute der neuzusammengesetzte Chor Proton und Jericho mit Liedern, die uns alle zum Mitsingen einladen.

 

Ich bin ein Hoffnungsträger

 

Es erschüttert mich nicht, wenn an manchen Stellen in der Kirche der Atem des Geistes enger wird, wenn bei Zusammenkünften so oft über Mangel an Weite und Liebe, über Bürokratie und Geistarmut in der Kirche geklagt wird.

 

Ich spreche Mut zu.

 

Es hat dunklere Zeiten in der Kirche gegeben. Laßt uns unsere kleinen Leiden mit denen der Verfolgten und Armen vergleichen! Laßt uns im geduldigen Ertragen durch das Wirken des Geistes Christus ähnlicher werden!

 

Vielleicht bist du einer der Vorläufer für neue Wege?

 

Niemand ist gehindert. Gutes zu tun. Niemand ist gehindert, das Wort zu hören und zu verkünden. Selbst wer vom Herrenmahl ausgeschlossen ist, ist doch nicht ausgeschlossen von der Liebe Gottes.

 

Ich bin ein Hoffnungsträger: Je mehr der Atem des Geistes bei einigen versiegt, um so mehr bereitet sich die neue Zeit der Kirche vor, die Zeit tieferer Erneuerung durch das, was aus der Freiheit des Geistes, aus ge­schwisterlicher Gemeinschaft und größerer Liebe folgt, was möglich ist und was fehlt. Denn der Geist Gottes ist bereits am Werk.

 

Ich bin ein Hoffnungsträger: Hoffnung macht frei, froh, erträgt alles, befreit von Angst, lässt nicht verzagen, beflügelt Handeln, Phantasie und Liebe zur Kirche, gibt Kraft zur Machtlosigkeit und Armut. Sie trägt unsere geistlichen Gespräche, schenkt Frieden und hilft, wenn es sein muss, durch Beten und Mitleiden die Zukunft der Kirche mitzugestalten.

 

Günter Filbry

Liebe Dr. Laura

 

Vielen Dank, dass Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, dass es sich dabei um ein Gräuel handelt. Ende der Debatte.

 

 

Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind:

 

Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, dass dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

 

 

Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

 

 

Ich weiß, dass ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

 

 

Lev. 25:44 stellt fest, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, das würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

 

 

Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, dass er getötet werden muss. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

 

 

Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Gräuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein geringeres Gräuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

 

 

In Lev. 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, dass ich eine Lesebrille trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt's hier ein wenig Spielraum?

 

 

Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

 

 

Ich weiß aus Lev. 11:16-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

 

 

Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle / Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, dass wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammen zu holen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)?


Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)

 

Ich weiß, dass Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, dass Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, dass Sie uns daran erinnern, dass Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.

 

Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

Jake

 

.....und die Fotos zum anklicken